Kanada Bericht 2007:

Steelhead – Paradies am Kispiox:

Simon Brandtner

Kaprun, am 02.06.2007

Der Traum von Lachsen und Steelhead geht für 5 Pinzgauer in Kanada im Norden von British Columbias im Kispiox Steelhead Camp in Erfüllung.
Der Kispiox ist ein Nebenfluss des Skeena und ist für seine kapitalen Steelhead bekannt.

Nach einem langen Anreiseweg über Kaprun, Salzburg, Frankfurt, Vancouver, Smithers, Kispiox Steelhead - Camp sind wir nach ca. 13 Std. Flugzeit und 3 Std. Fahrzeit gut im Camp angekommen.

Die Besitzer des Camps Andrea und Helmut Krenn aus Niederösterreich, Tulln begrüßten uns herzlich und sind für das organisatorische und die Betreuung ( Leib und Wohl ) zuständig.

Wir haben uns in unserem Holzblockhaus aus Zedern gebaut, heimelig eingerichtet und jeder hat seine Aufgabe zu erledigen. Vom Einheizen, Kochen, Abwaschen und Material zusammenstellen für den nächsten Angeltag, hat jeder seine Beschäftigung.

Der erste Angeltag wird mit großer Spannung erwartet, wer hat als erster einen Steelhead an der Angel, wer kann den ersten Steelhead landen ( Kescher verboten ), Handlandung mit Schwanzwurzelgriff. Die Regularien schreiben für den Kispiox, Bulkley und Skeena, Cutch and Relaise mit Einzelhaken ohne Widerhaken vor.

Erster Angeltag: 6:30 Uhr Tagwache, jeder hat schon ein gewisses kribbeln in den Händen. Nach dem guten Frühstück im Camp werden die Lizenzen ausgefüllt und das Abenteuer kann beginnen: Wathose, Watschuhe, warme Unterwäsche, Fliegenweste, Wetterjacke, Fliegenausrüstung, Fliegenrute der Klasse 9 – 10, Fliegenschnur je nach Wasserführung Teeny 200er, 300er oder sogar 400er ist möglich, gute Fliegenrolle, Antireverse und jede Menge Steelheadfliegen gehört zur täglichen Ausrüstung.

Der erste Tag ist wieder zum Einwerfen und zum abtasten, um die richtige Gerätekombination zusammen zu stellen. Die Steelheadfliege soll in den richtigen Zügen ( tiefe Wasserrinnen ), genau präsentiert werden.

Ein Sprichwort sagt: Du brauchst 1.000 ( tausend ) Würfe um einen Steelhead mit der Fliege zu fangen, aber man weiß genau, das eigentlich ein einziger Wurf genügt um einen zu fangen.
Die Steelhead muss man suchen, es ist wichtig die langen Züge genau abzufischen, immer wieder von oben nach unten wird die Fliege präsentiert und irgendwann kommt der große Schlag ( Biss ) auf deine Wurfhand, der bis in die Knochen geht, der Adrenalinspiegel und der Puls schießen sofort in die Höhe und man bekommt das berühmte „Knie-Zittern“ oder war es doch wieder nur einer von vielen Hängern, die die Steelheadfliegen – Schachtel leeren. Nach zwei Fischertagen am Kispiox hatten wir schon einige Hundert Würfe in den Armen, aber von Knie-Zittern war keine Rede, keine Bisse und leere Würfe.

Am 3. Tag fuhren wir mit unserem Geländewagen nach Smithers ca. 100 Kilometer von der Lodge entfernt. Bei dieser Fahrt passieren wir in Morice Town am Bulkley die Fischzählstelle, wo sämtliche Lachse, Steelheads usw. gezählt, markiert und protokolliert werden. Diese Zählstelle wird von den Indianern betreut und wir konnten in ca. 2 Stunden folgenden Ausfang mit großen Keschern beobachten: 8 Stk. Steelheads und 6 Stk. Silberlachse die nach dem markieren wieder zurückgesetzt werden, der große RUN der Steelheads ist im Anmarsch.

Am 4. Tag fischten wir am Bulkley ca. 10 Kilometer oberhalb der Fischzählstelle. Nach einigen Hängern und Bissen konnte Hans Seidl den ersten Steelhead landen mit einer Länge von 75cm und einem Gewicht von geschätzten 7,00 Kilo war der Bann gebrochen.
Simon folgte mit einem Silberlachs mit 75cm und anschließend einen Steelhead mit 69cm Länge, Sepp Unterfrauner konnte eine Barbe mit 52cm Länge landen und Hans Obnerhauser hat einen Steelhead beim Drill verloren. In den 3 nächsten Tagen konnten am Bulkley keine Fische gelandet werden.


Am 8. Tag wurde direkt am Skeena gefischt. Der Skeena ist ca. 500 Kilometer lang und mündet bei Prinz Rupert Westküste in den Pacific.
Die Zuflüsse sind Top Steelheadgewässer der SUSTUT, BABINE, KISPIOX, BULKLEY, KITWANGA, KITIMAT, COOPER usw.
Bei der Kitwanga Mündung, eine begehrte Stelle für Steelhead treffen wir auf einen Italiener Master Guide Alberto Giovannelli, aus Modena. Er kennt dieses Gebiet wie seine Westentasche, er war schon über 30 mal in dieser Region und hat schon über 500 Steelhead mit der Fliegenrute gefangen, ein Meister seiner Klasse.
Wir konnten nur so staunen was so ein Perfektionist in Sachen Steelheadfischerei drauf hatte, er hatte an diesen Tag schon 4 Stück Steelhead landen können, zwischen 85 - 95 cm Länge.
Wir fischten 3 Tage auf diesen Platz am Skeena, wir konnten einige Fische, Steelhead ( Hans Seidl 85cm), Coho ( Sepp Unterfrauner 75cm und Hans Oberhauser 74cm), Saiblinge, Regenbogenforellen, Montain White Fisch und Barben landen, Simon hatte 4 Stück Steelhead haken können aber leider keinen landen.

Am 11. Tag fischen wir wieder bei unserer Hausstrecke den Kispiox. Walter Göd konnte einen Steelhead mit 78cm Länge mit Eigenbau Fliege Schrimpsfliege / orange - landen, Hans Oberhauser hatte einen Steelhead beim Drill verloren.

Am 12. Tag, Hans Oberhauser hat einen Steelhead mit einer Länge von 58cm landen können.

Am 13. Tag, es war ein ganz besonderer Tag, natürlich der 13. für abergläubische Fischer.
Wir waren ca. 30 Kilometer von der Lodge entfernt beim fischen ( Pover Line ) am Kispoix, Walter Göd konnte seinen 2. Steelhead mit 78cm landen. Nach einer Kontrolle durch den Officer mussten wir in die Lodge zurück, da eine Basislizenz nicht bei den Fischereipapieren dabei war. Wir fuhren zu einer neuen Stelle die uns unser Lodge Besitzer Helmut Krenn angesagt hat, ca. 20 Kilometer von der Lodge flussaufwärts bei einer Farm. Eine erfolgsversprechende Stelle mit schönen Zügen und Kurven zum fischen.

Dann kam die große Stunde der Steelheadfischerei, Hans Seidl hat einen gewaltigen Biss, ein Ruck ging durch die Fliegenrute und ein Zischen der Fliegenschnur im Wasser, ein kapitaler Steelhead hat die Fliege genommen, ein Drill bei dem der Adrenalinspiegel und der Herzschlag in die Höhe schnellt, folgte. Ich fischte ca. 20 Meter unterhalb meines Schwagers, bei solchen Situationen wird die Fischerei eingestellt und man konzentriert sich auf den, der den Fisch drillt. Ich konnte meine Digital - Kamera sofort auf Filmen stellen, um den Drill zu filmen.
Als ich den Drill filmte, gab es einen riesen Platsch an der Wasseroberfläche, der Steelhead sprang aus dem Wasser und versuchte die Fliege abzuschütteln, in diesem Augenblick war alles klar, es war einer der ganz großen, die die 100cm Marke ( ca. 40 INCHES ) erreichen.
Der Drill wurde immer heftiger, als der Steelhead in Richtung Flachwasser ( Ufer ) gedrillt wurde, einige gewaltige Fluchten, Sprünge wie ein Tarpon auf der Schwanzflosse an der Wasseroberfläche, eine Prüfung für Material und Fischer und nach ca. 15 Minuten auf Biegen und Brechen konnte der Steelhead gelandet werden, einer der Extraklasse: 100cm lang und 50cm Bauchumfang und alles auf Video mitgefilmt nach einer Fotoserie wurde der König des Kispiox wieder sachte, schonend zurückgesetzt, ein berührender Moment in einem Fischerleben, die Glückshormone werden ausgeschüttet, es gibt kein schöneres Gefühl im Leben eines Fischers, ein Luftsprung und auch der Hut musste vom Kopf und durch die Luft fliegen, für jeden beteiligten ein schönes Gefühl – „Petri Heil und Petri Dank“. Was konnte so einen Angeltag noch übertrumpfen, ein Steelhead der die 40 INCHES übertraf.
Ca. 1 ½ Stunden später ca. 50 Meter unterhalb dieser Fangstelle, konnte Simon Brandtner einen Steelhead mit 103cm ( 40 ½ INCHES ) und einen Bauchumfang von 52cm landen, Steelhead in dieser Größe haben ein Körpergewicht zwischen 13,00 bis 15,00 Kilogramm laut Tabelle ( Länge und Bauchumfang ), jeder Fliegenfischer kann sich vorstellen welch ein Drill in einem fließenden Gewässer mit Hand-Landung ( Kescherverbot ) zu erwarten ist. Ein Tag für die Fischergeschichte, der noch als Draufgabe mit einem Fang von einem Steelhead von 88cm ( Hans Seidl ), Simon Brandtner mit noch zwei Steelheads von 71cm und 89cm ausklingen konnte. Am nächsten Tag ging es wieder auf diese Superfangstelle bei der Farm am Kispiox, es konnten wieder schöne Steelheads gefangen werden, Hans Oberhauser 88cm, Sepp Unterfrauner 81cm und einige Fische beim Drill verloren.

Am 15. Tag konnte Hans Oberhauser einen Steelhead mit 92cm landen, einige Fische wurden beim Drill verloren.

Am 16. Tag konnte Hans Oberhauser einen Coho mit 79cm landen und wieder einige Fische wurden beim Drill verloren. Wir fischten noch 2 Tage bei diesen Fangplätzen, konnten aber keinen Fisch mehr landen. Nach 3 Wochen in Britisch Columbias können wir fischereilich eine sehr gute Bilanz ziehen:

Ausfänge:
Simon Brandtner:

  • Steelhead 69cm
  • Steelhead 71cm
  • Steelhead 89cm
  • Steelhead 103cm
  • Coho 75cm
Hans Seidl:
  • Steelhead 75cm
  • Steelhead 85cm
  • Steelhead 88cm
  • Steelhead 100cm
Hans Oberhauser:
  • Steelhead 58cm
  • Steelhead 88cm
  • Steelhead 92cm
  • Coho 85cm
Walter Göd:
  • Steelhead 78cm
  • Steelhead 78cm
Josef Untrerfrauner:
  • Steelhead 81cm
  • Coho 84cm
Beifänge:
  • Regenbogenforellen: 11 Stück
  • Montain Withe Fisch: 7 Stück
  • Saiblinge: 7 Stück
  • Barben: 10 Stück
Gesehen:
  • Schwarzbären: 35 Stück
  • Fischotter: 1 Stück
  • Elche: 3 Stück
  • Fuchs: 1 Stück
  • Wolf: 1 Stück
  • Uhu: 1 Stück
Es waren 3 unvergessliche Wochen die in die Fischereigeschichte eingehen, Fische, Drills und Naturerlebnisse die wir alle nicht so schnell vergessen werden. Besonderen Dank an unsere Gourmet - Köche Sepp Unterfrauner und Hans Seidl die für unser leibliches Wohl sorgten mit perfekten Menüs, Salaten und Nachspeisen usw. Wir bedanken uns nochmals bei den Besitzern der Steelhead - Lodge am Kispiox, Andrea und Helmut Krenn für die Betreuung und die Organisation und freuen uns schon auf ein Wiedersehen beim nächsten Steelhead – Fischen in Kanada.