Kanada Bericht 2008:

Steelhead – Paradies am Kispiox:

Simon Brandtner

Kaprun, am 02.11.2008

Der Traum von Lachsen und Steelhead geht für 5 Pinzgauer in Kanada im Norden von British Columbias im Kispiox Steelhead - Camp in Erfüllung.
Der Kispiox ist ein Nebenfluss des Skeena und ist für seine kapitalen Steelhead bekannt.
Nach einem langen Anreiseweg über Kaprun - Salzburg - Frankfurt - Vancouver - Smithers - Kispiox Steelhead - Camp sind wir nach ca. 13 Std. Flugzeit und 3 Std. Fahrzeit gut im Camp angekommen. Die Besitzer des Camps Andrea und Helmut Krenn aus Niederösterreich - Tulln begrüßten uns herzlich und sind für die Betreuung ( Frühstück ) zuständig.
Wir haben uns in unserem Holzblockhaus aus Zedern gebaut, heimelig eingerichtet und jeder hat seine Aufgabe zu erledigen. Vom Einheizen, Kochen, Abwaschen und Material zusammenstellen für den nächsten Angeltag, hat jeder seine Beschäftigung.

Da wir mit einigen Stunden Verspätung in Smithers gelandet sind konnten die Einkäufe nicht mehr zeitgerecht erledigt werden. Somit wurde der erste Tag zu einem Einkaufstag. Da einige Gepäckstücke mit dem Flugzeug nicht angekommen sind, mussten wir einige Fischereiutensilien besorgen. Auch die Verpflegung für die nächsten drei Wochen musste besorgt werden. Bei der Rückfahrt zur Lodge wurde in Morice Town am Bulkley die Fischzählstelle, wo sämtliche Lachse, Steelheads usw. gezählt, markiert und dokumentiert werden. Diese Zählstelle wird von den Indianern betreut und wir konnten in ca. 2 Stunden folgenden Ausfang mit den großen Keschern beobachten: 2 Stk. COHO und 3 Stk. Steelheads die nach dem markieren wieder zurückgesetzt werden, der größte Steelhead mit 36 INCH das sind 92cm Länge. Der große RUN mit den Steelheads war noch nicht zu sehen. Der erste Angeltag wurde wie immer mit größter Spannung und Aufregung erwartet, wer hat als erster einen Steelhead an der Angel, wer kann den ersten Steelhead landen ( Kescher verboten ), Handlandung mit Schwanzwurzelgriff. Die Regularien schreiben für den Kispiox, Bulkley und Skeena, Cutch and Relaise mit Einzelhaken ohne Widerhaken vor.

Erster Angeltag: 6:15 Uhr Tagwache, jeder hat schon ein gewisses kribbeln in den Händen. Nach dem guten Frühstück im Camp werden die Lizenzen ausgefüllt und das Abenteuer kann beginnen: Wathose, Watschuhe, warme Unterwäsche, Fliegenweste, Wetterjacke, Fliegenausrüstung, Fliegenrute der Klasse 9 - 10, Fliegenschnur je nach Wasserführung Teeny 200er oder 300er ist möglich, gute Fliegenrolle - Antireverse und jede Menge Steelheadfliegen gehört zur täglichen Ausrüstung. Der erste Tag ist wieder zum Einwerfen und zum abtasten, um die richtige Gerätekombination zusammen zu stellen. Die Steelheadfliege soll in den richtigen Zügen ( tiefe Wasserrinnen ), genau präsentiert werden.

Der Bach ( Kispiox ) ist glasklar und der Wasserstand ist sehr niedrig, eine schwere Aufgabe für die Fischerei auf die Steelhead. Nach vielen Leerwürfen geht der erste Tag zu Ende, kein Fisch und auch kein Biss. Ein Sprichwort sagt: Du brauchst 1.000 ( tausend ) Würfe um einen Steelhead mit der Fliege zu fangen aber man weiß genau, das eigentlich ein einziger Wurf genügt um einen zu fangen.

Die Steelhead muss man suchen, es ist wichtig die langen Züge genau abzufischen, immer wieder von oben nach unten wird die Fliege präsentiert und irgendwann kommt der große Schlag ( Biss ) auf deine Wurfhand, der bis in die Knochen geht, der Adrenalinspiegel und der Puls schießen sofort in die Höhe und man bekommt das berühmte Knie-Zittern oder war es doch wieder nur einer von vielen Hängern, die die Steelheadfliegen - Schachtel leeren. Der zweite Fischertag war am Bulkley in Telkwa. Wir hatten schon einige Hundert Würfe in den Armen, bis plötzlich der Ruf Fisch on durch die Runde ging.
Hans Seidl hatte den ersten Steelhead an der Angel. Eine wilde Flucht von einigen zig Metern, dann ein kurzer Drill und der Fisch konnte sich von der Fliege verabschieden, es war ein Fisch in der Größe um die 80cm. Am späten Nachmittag, konnte Hans Oberhauser den ersten Steelhead landen. Es war ein Fisch mit 96cm Länge, ein Steelhead der Sonderklasse der das Material und den Angler auf die Probe stellt. Nach ca. 15 Minuten Drill konnte der Fisch sicher gelandet werden und nach den Fototermin wurde der Fisch wieder schonend zurückgesetzt.

Am 3. Tag fuhren wir mit unserem Geländewagen zur Kitwangamündung am Skeena. Wieder war es Hans Oberhauser der einen Steelhead landen konnte. Es war kein Grosser, aber mit 58cm Länge ein Jungaufsteiger der noch nicht Laichreif war. Nach einigen Beifischen ( Montain White Fisch, Cut - Trout ) konnte Walter Göd einen Coho ( Silberlachs ) mit 82cm landen. Hans Seidl verlor wieder einen Steelhead beim Drill.

Am 4. Tag waren wir wieder bei unseren Hausfluss, den Kispiox. Bei der Farm, konnte Simon einen Coho mit 85cm fangen, der wurde entnommen und in der Lodge von Helmut filettiert. Sepp Unterfrauner konnte einen Steelhead mit 80cm sicher landen. Wir machten einen Stellungswechsel zur Brücke Kispiox, und wiederum ist es Sepp gelungen einen Steelhead mit 90cm zu haken. Nach einen sehenswerten Drill wurde der Fisch gemessen, fotografiert und wieder zurückgesetzt. Dann klappte es für Hans Seidl, er konnte einen 90er fangen, der Drill wurde auf Video aufgenommen. Am Abend wurde von unseren Köchen Sepp und Hans Seidl das Coho - Filet zubereitet, ein Gaumenschmaus für unser Team, jeder schwärmte von diesen guten Abendessen.

Am 5. Tag waren wir wieder am Kispiox. Hans Oberhauser hat bei der Brücke Kispiox, einen Steelhead mit 95cm gefangen. Sepp und Hans Seidl haben je einen Steelhead beim Drill verloren. Bei der Heimfahrt in die Lodge konnten wir 4 Schwarzbären sehen.

Am 6. Tag fischten wir bei der Brücke Kispiox. Das Gewässer ist immer noch glasklar und man konnte von der Straßenseite aus, einige Steelhead im Wasser sehen. Die Fische waren hier, aber es war eine mühsame Fischerei, um einen Anbiss zu bekommen.

Am 6. Tag der erste Steelhead Biss für Simon, ein kräftiger Anbiss, ein Sprung aus dem Wasser und weg war der Fisch. An diesem Tag gingen sämtliche Steelhead verloren, Hans Oberhauser verlor 4 Stück und Hans Seidl 1 Stück.

Am 7. Tag fuhren wir zum Bulkley nach Telkwa. Nach vielen Leerwürfen konnte keiner einen Biss verzeichnen. Nachmittag kam starker Regen und wir fuhren nach Smithers zurück um uns bei Mc. Donalds zu stärken.

Am 8. Tag fischten wir wieder am Kispiox. Das Wasser ist nach den starken Regen etwas gestiegen und leicht trüb. Wir fischten bei der Power Line, diese Stelle brachte an diesen Tag 6 Steelheads gelandet und 3 Stk. verloren. Simon konnte an diesen Tag 3 Steelhead landen mit 78, 79 und 84cm, eine Erlösung nach 1 Woche Schneider die ersten Steelhead gelandet. Auch Walter Göd konnte seinen ersten Steelhead landen mit 78cm Länge. Hans Seidl und Hans Oberhauser konnten je einen 83cm und 80cm Steelhead fangen. Steelhead verloren Hans Seidl, Sepp und Walter.

Am 9. Tag fischten wir am Kispiox bei der Power Line, Simon konnte einen Steelhead mit 75cm landen.

Am 10. Tag waren wir wieder am Kispiox. Unterhalb der Farm wo eine schöne Kurve mit einem Steilufer ist, konnten Simon und Hans Seidl den Fluss queren. Eine schöne Innenkurve mit idealen Vorraussetzungen um einen Steelhead zu fangen. Nach ca. 1 Std. intensiven fischen war der erste Biss fällig. Ein kräftiger Schlag an der Fliegenrute und eine wilde Flucht war für Hans Seidl eine Herausforderung. Nach ca. 15 Minuten drillen war ein 85cm Steelhead der Lohn für die intensive Fischerei. Eine halbe Stunde später, war für Simon der Tag, den sich jeder Fischer wünscht. Immer wieder wird die Fliege mit gezieltem Wurf bis an die Steiluferkante geworfen, mit zweimaligen nachmendend er Fliegenschnur, wird die Fliege knapp über dem Grund geführt. Dann plötzlich kommt der Stopp, an der flussabwärts treibenden Fliegenschnur, ein kräftiger Anschlag und wie so oft ist es wieder einer der vielen Hänger im Fluss der den Verlust der zahlreichen Steelheadfliegen bedeutet. Und wieder muss ein neues Vorfach mit einem Durchmesser von 0,37mm mit einer Tragkraft von 12,00 Kilo aufgebunden werden. Ein Ritual das Tag täglich und im schlimmsten Fall Stündlich vorkommt. Simon wirft wieder zu der anderen Uferseite, genau hinter einen großen hellen Stein wird die Fliege präsentiert, nach einen kurzen drift kommt es zum Stopp der Teeny, ein kräftiger Anhieb mit der Fliegenrute und es hatte gepasst. Eine Flucht von ca. 30 Metern flussabwärts und ein Sprung aus dem Wasser und es war einer der Großen Steelheads die an die 1 Meter Grenze gehen. Der Drill war natürlich eine Prüfung für Material und Fischer. Aber nach ca. 20 Minuten war der King des Kispiox besiegt. Ein Fisch mit den stolzen Maßen von 97cm Länge und einen Bauchumfang mit 52cm war gelandet, nach einigen tollen Fotos wird der Fisch mit einem Danke ( Kuss für den Steelhead ) in sein Element zurückgesetzt. Steelhead in dieser Größe haben ein Körpergewicht zwischen 10,00 bis 12,00 Kilogramm laut Tabelle ( Länge und Bauchumfang Als Draufgabe konnte noch ein schöner Saibling ( Dolly Varden ) mit 58cm von Simon gefangen werden. Der nächste Tag war genau für eine Pause richtig. Wir fuhren nach Terrace ca. 250 Km. von der Lodge entfernt. Beim Altwarenhändler Gold-Diggers Flea Market konnte Simon einige Gustostückerl ( Hardy Fliegenrolle, Nottinghamrollen, usw.) für sein Fischermuseum ergattern.

Am 12. Tag konnten Hans Oberhauser und Simon je einen Steelhead mit 88cm bzw. 83cm landen.

Am 13. Tag konnten Sepp Unterfrauner und Hans Oberhauser je einen Steelhead mit 77cm bzw. 84cm landen. Hans Seidl hatte leider mit 2 Steelheads ( einer ca. 1Meter ) kein Glück, die gingen beim Drill verloren. In der Nacht regnete es stark und am nächsten Tag war der Schnee bis an die Waldgrenze heruntergekommen. In den nächsten 3 Tage konnten wir keinen Biss verzeichnen.

Am 17. Tag konnte Hans Oberhauser einen Steelhead haken, leider konnte das Vorfach den großen Fisch nicht standhalten und es kam zum Abriss der Schnur. Als Beifänge wurden einige Barben und Saiblinge gelandet. Auch 4 Schwarzbären waren zu sehen. Die nächsten Tage waren für die Fischerei außer vielen Leerwürfen mit keinem nennbaren Erfolg gekrönt. Nach 3 Wochen in Britisch Columbias können wir fischereilich eine sehr gute Bilanz ziehen:

Ausfänge:
Simon Brandtner:

  • Steelhead 78cm
  • Steelhead 79cm
  • Steelhead 84cm
  • Steelhead 97cm
  • Steelhead 75cm
  • Steelhead 83cm
  • Coho 85cm
Hans Seidl:
  • Steelhead 90cm
  • Steelhead 83cm
  • Steelhead 85cm
Hans Oberhauser:
  • Steelhead 96cm
  • Steelhead 58cm
  • Steelhead 95cm
  • Steelhead 80cm
  • Steelhead 88cm
  • Steelhead 84cm
Walter Göd:
  • Steelhead 78cm
  • Coho 82cm
Josef Unterfrauner:
  • Steelhead 80cm
  • Steelhead 90cm
  • Steelhead 77cm
Beifänge:
  • Regenbogenforellen: 5 Stück
  • Montain Withe Fisch: 6 Stück
  • Saiblinge: 8 Stück
  • Barben: 8 Stück
Gesehen:
  • Schwarzbären: 8 Stück
  • Fischotter: 4 Stück
  • Elche: 1 Stück
  • Fuchs: 3 Stück
  • Wolf: 4 Stück
Es waren 3 unvergessliche Wochen die in die Fischereigeschichte eingehen, Fische, Drills und Naturerlebnisse die wir alle nicht so schnell vergessen werden. Besonderen Dank an unsere Gourmet – Köche Sepp Unterfrauner und Hans Seidl die für unser leibliches Wohl sorgten mit perfekten Menüs, Salaten und Nachspeisen usw. Wir bedanken uns nochmals bei den Besitzern der Steelhead – Lodge am Kispiox, Andrea und Helmut Krenn für die Betreuung und die Organisation und freuen uns schon auf ein Wiedersehen beim nächsten Steelhead – Fischen in Kanada.